Der Beruf des Character Designers ist kein geschützter Beruf. Das bedeutet, dass es keine einschlägige in Deutschland anerkannte Ausbildung oder Studium gibt, welches auf direktem Weg zum Character Designer führt. Dies ist vor allem interessant, da die heute schnell wachsende Film und Gaming Branche Character Designer dringend sucht. Für dich bedeutet das, dass du einen Quereinstieg in die Branche suchen musst. Es gibt ein paar Ausbildungen und Studiengänge, die dich hier weiterbringen können und dir Basiswissen vermitteln. Mögliche Ausbildungen wären die zum/r staatl. gepr. Kunstmaler*in oder staatl. gepr. Skulpteur*in mit Zusatzqualifikation in Character Design und Concept Art. Als mögliche Studiengänge kämen beispielsweise Game Design, Mediendesign und Kommunikationsdesign in Frage. Natürlich findet man auch immer ein paar private Einrichtungen, die das Thema aufgreifen. Allerdings führen diese zu keinem offiziellen bzw. anerkannten Titel. Dies ist in der Branche auch nicht unbedingt nötig. Denn wenn du beweisen kannst das du super Zeichnen/Malen kannst, kreativ bist und ein umfassendes Verständnis über die menschliche Anatomie hast, bist du meist schon ein gefragter Kandidat. Verfügst du dann noch über digitale Kenntnisse in gängigen Programmen wie z.B. Z-Brush, Maya und/oder Photoshop erfüllst du alle wichtigen Voraussetzungen.
Entscheidest du dich für eine Ausbildung und einem artverwandten Beruf sind die Voraussetzung für die Bewerbung meist ein Realschulabschluss und ein Mindestalter von 16 Jahren – vereinzelt verlangen Schulen ein Mindestalter von 18 Jahren.
Möchtet du mit einem Studiengang deinem Berufswunsch näherkommen, dann benötigst du Fachabi oder Abitur. Einige Hochschulen erwarten außerdem eine Mappe und/oder die Teilnahme an einem Eignungstest.
Wie bewerbe ich mich für eine Ausbildung oder Studium?
Schau dir am besten immer konkret die Anforderungen und Bewerbungskriterien der Einrichtungen direkt an. Es gibt hier keine allgemeinen Vorgaben in Deutschland, daher entscheidet jede Einrichtung für sich, was sie verlangt. Du bewirbst dich direkt bei der entsprechenden Schule, so wie es bei den meisten schulischen Ausbildungen der Fall ist.
Allerdings gibt es an einigen Schulen Ausnahmen, wie z. B. einen Eignungstest, den du vorher ablegen musst.
Welche Eigenschaften benötigst du, um ein erfolgreicher Character Designer/in zu werden?
Letztendlich umfasst der Beruf des Character Designers nicht nur einzelne Ideen für verschiedene Projekte, sondern auch deren aktive Umsetzung und vielseitige Ausarbeitung.
Du benötigst folgende Eigenschaften:
- Mindestens Mittlere Reife für eine Ausbildung oder Allgemeine Hochschulreife fürs Studium
- Sehr gute zeichnerische Fähigkeiten
- Umfassende Kenntnisse der menschlichen Anatomie
- Technisches/Digitales Verständnis
- Ideenreichtum
- Umsetzungsvermögen von Ideen
- Teamfähigkeit
- Organisatorische Fähigkeit und Disziplin
- Interesse an Medien und Online-Anwendungen
- Belastbarkeit
- Kreativität
- Künstlerische Begabung
Welche weiteren Spezialisierungen gibt es?
Zu den möglichen Fachbereichen gehören:
- Character Designer
- Creature Designer
- Texture Artist
- Visual Effects Artist
- Webgrafiker
- Level Designer
- Concept Artist
- Technical Artist
- Modeller
- 2D oder 3D Artist
- 3D Generalist
- Animator
Woran arbeite ich als Character Designer/in?
Ideensammlung und Vorbereitung
Ungeachtet dessen, wie großartig das Endprodukt der wochenlangen Arbeit eines Character Designers ist, steht am Anfang eines jeden Projekts immer eine Idee.
Die erste Idee für ein Charakterdesign kann in Form eines Kundenbriefings oder eines persönlichen Projekts kommen. Die Umsetzung dieser Idee erfordert in der Regel umfangreiche Recherchen, angefangen beim Kontext der Figur bis hin zu ihrem sozioökonomischen Status, der die Gestaltung der Figur beeinflusst. Da ein gut recherchierter Character viel glaubwürdiger ist und beim Publikum besser ankommt, legen Character Designer/in darauf sehr großen Wert.
Festlegung des passenden Archetyps
Viele Designer wählen bei der Gestaltung eines Characters einen geeigneten Archetyp, um selbst einfache Entwürfe für das Publikum leicht verständlich zu machen.
Für diese Kategorien gibt es jedoch keine strengen Regeln, und es wird empfohlen, sie zu kombinieren und zu verändern, um einen einzigartigen Character zu schaffen.
Festlegung der Demografie
Für die Gestaltung des Characters ist es außerdem immer wichtig zu wissen, wer deine Zielgruppe ist.
Sind die demografischen Daten ermittelt, ist es in der Regel einfach zu entscheiden, ob beispielsweise vereinfachte oder komplexere Designs bevorzugt werden.
Auswahl der Formensprache
Die Formensprache ist ebenfalls eine Technik, die durch Grundformen Informationen über Ihre Figur vermittelt.
Die Grundformen sagen viel darüber aus, wie Ihre Figur vom Publikum wahrgenommen wird.
Während beispielsweise runde Figuren freundlich, aufgeschlossen und in der Regel unschuldig sind, werden dreieckige Figuren in der Regel als feindselig, bedrohlich und unberechenbar wahrgenommen.
Color Scheme / Farbschema
Wenn die Gestaltung der Figuren abgeschlossen ist, wird entschieden, in welchem Farbschema sie erscheinen sollen.
Das Farbschema wird in den meisten Fällen in Bezug auf den Kunden gewählt, um die Figur bestmöglich zu repräsentieren.
Immerhin kann das gewählte Farbschema viel darüber aussagen, wie die Figur aussieht und sich von ihrer Umgebung abhebt.
Wie sind die Berufsaussichten eines Character Designers?
Der Beruf des Character Designers spielt eine wichtige Rolle in der Concept Design-Branche.
Character Designer/in sind aufgrund des hohen Bedarfs an Charakteren in Film, Fernsehen, Games und Werbung sehr gefragt.
Gerade der Bereich der digitalen Spiele ist zu einem festen Bestandteil und folglich auch zu einem zukunftsfähigen Berufszweig geworden.
Der Bedarf ist groß und viele Spieleentwickler sowie Filmfirmen sind ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Was für den Beruf spricht:
- Deine Arbeit ist kreativ und abwechslungsreich
- Du hast die Möglichkeit bei großen Projekten und Unternehmen zu arbeiten
- Du kannst national und international arbeiten
- Es gibt eine große Nachfrage von Unternehmen
Was gegen den Beruf spricht:
- Schwieriger Einstieg
- Zeitdruck von Kunden
- Abhängigkeit von Aufträgen